
Es ist echt schwierig, sich während der Tour Zeit für den Blog zu nehmen. Tagsüber gibt es neben der Radfahrstrecke noch viele Info- und Aktionspunkte, abends gibt es Grüppchen, die Musik machen oder Jonglage oder interessante Gespräche. Und überhaupt, viele Menschen sehe ich nur einmal im Jahr und dann gibt es viel zu erzählen!
Nun gut, aber die Pflicht ruft:-)
Von Wolfsburg sind wir nach Tappenbeck, um dort gegen den Weiterbau der A39 nach Lüneburg zu demonstrieren. Wir haben mit 100 Menschen gezeigt, wie viel Platz die Autobahn einnimmt (32m Breite + Böschung). Diese Autobahn ist aus verkehrlicher Sicht nicht nötig, wird aber als Prestige und „notwendiger Lückenschluss“ verfolgt. Nur die direkt betroffenen Menschen und der BUND Gifhorn stemmen sich dagegen – und aus Klimaschutz-Gründen ist es absolut unverständlich und widersinnig.

Als Kontrapunkt geht es nach Hondelage zum Naturerlebniszentrum, das von einem Naturgarten umgeben ist und auch mit seiner Ausstellung viel wissenswertes vermittelt.
In Braunschweig wurden wir auf dem Kohlmarkt vom Umweltdezernenten begrüßt und versprochen, dass die Stadt mit ihrem Masterplan bis 2030 klimaneutral werden. Am Abend konnten wir bei einem Vortrag erfahren, wie das Projekt RegioStadtbahn, die großes Potential für die Verkehrswende in der Stadt und Region hatte, kläglich gescheitert ist.

Am Exkursionstag haben viele Tour-Teilnehmer:innen die Chance genutzt, die Stadt und Umgebung zu erkunden. Ein paar sind sogar in den Harz gefahren. Für die, die nicht so früh aufstehen wollten, gab es die Möglichkeit, Wasserbüffel bei ihrer Naturschutz-Arbeit zu besuchen. Diese halten die Schunte-Auen frei. Die Initiative „langes Leben“ zollt ihnen und ihrer Arbeit Respekt und sorgt dafür, dass sie nicht geschlachtet werden.

Eine weitere Gruppe schaut sich Braunschweig und speziell das als Radweg umfunktionierte Ringgleis unter Verkehrsaspekten an.
Heute ging es nun weiter zum Schacht Konrad, wo uns die Aktiven der Bürgerinitiative viel zur Geschichte und zum Widerstand erzählt haben. Der Protest geht weiter, auch wenn es ruhiger geworden ist um das Thema Atomkraft und diese sogar wieder Aufwind erfährt.

In Klein Ilsede bei Peine haben wir ein tolles Quartier bekommen, wo wir den milden Abend genießen (leider in Gesellschaft von zahlreichen Mücken). Hier hat uns sogar ein Storch besucht und die vielen Zelte auf dem Sportplatz bestaunt.
Morgen geht es weiter in die Landeshauptstadt, hoffentlich bleiben wir trocken!
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