Die Tour 2022 ist in Lützerath gestartet

Alle Erdbeeren bleibenUnterwegs nach Lützerath - per Bahn bis Erkelenz und am Bahnhof gleich ein paar andere Touris getroffen, mit denen es noch die letzten 13 km zum Camp ging, mit Rückenwind dem Tagebau Garzweiler entgegen. Gestern sind rund 70-80 Teilnehmer:innen in Lützerath eingetroffen, die von den Campleuten empfangen und durch das Rest-Dorf und an die Tagebauabbruchkante geführt wurden. Am Abend kam auch Wam mit der Fläming Kitchen. Erstes Abendessen, Wiedertreffen, viele Gespräche, Zelt aufbauen. Die Campleute erzählen von dem ersten Einwallungsversuch von RWE in der vergangenen Woche. Sie sind in Alarmbereitschaft, weil RWE Lützerath abschneiden und den Zugang für Aktivistis erschweren möchte. Denn der Countdown läuft - Ende des Monats muss der letzte Bauer den Ort verlassen, der dann zu 100% RWE gehört.

Heute morgen war es dann soweit - RWE rückte mit Baggern und Sicherheitsleuten an, um den Wall weiter aufzuschütten. Die Campleute haben zwei Tripode erreichtet und machen Sitzblockaden. Unterstützung bekommen sie in musikalischer Form - der Kanon "Nach dieser Erde" soll die Absurdität der Zerstörung vor Ort. Es werden noch nicht abgeerntete Rübenacker aufgeschüttet, weitere wertvolle Felder sollen dem Braunkohleabbau geopfert werden, um noch mehr Klimagase auszustoßen.

Bevor die Tour de Natur mittags zur ersten Etappe startet, solidarisieren sich viele. Dennoch wird die Blockade abgeräumt - doch RWE hat einige Stunden verloren. Es braucht noch viel mehr Menschen vor Ort, um RWE zu stoppen und Lützerath zu retten!

Die erste Fahretappe unter einer sengenden Sonne führt an den Tagebauen Garzweiler und Hambach entlang nach Horrem. In Jackerath gibt es eine Kundgebung mit Dirk Jansen vom BUND NRW, der über die Zerstörung durch den Braunkohleabbau und den jahrelangen Kampf gegen den Wahnsinn spricht.

Erschöpft treffen die Tour-Radler:innen in Horrem im Quartier ein. Einen stimmungsvollen Abschluss erhält der Abend durch die politischen Lieder mit dem Liedermacher Gerd Schinkel.

Rundgang durch Lützerath

Widerstand gegen die Einwallung von RWE  

Rübenfeld inkl. der Rüben wird zerstört

Aktivistis werden abgeräumtKundgebung in Jackerath mit Dirk Jansen vom BUND NRW