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Nach guter Nacht auf 700 m Höhe fand ab dem späten Vormittag eine Radexkursion in die Umgebung statt. Mit der Wegweisung eines (bekannten) Navigationssystems führte M. die Touries zunächst einen schmalen, grobschottrigen Weg hinunter, dann zweigte ein noch schmalerer Waldweg ab, der sich schließlich stark hangabwärts neigte, um sich nach etlichen Baumwurzeln gänzlich in den fichtennadelgepolsterten Waldboden aufzulösen. So galt es, wieder hinaufzuschieben.
Radschieben im Thüringer Wald
Die Alternativroute folgte wiederum dem Schotterweg, der auf eine schöne Wiese führte, auf der einige Begehungsspuren zu entdecken waren. Nun folgten die Touries diesem vorgeschlagenen Treck, der tatsächlich eine gewisse Entsprechung zu schmalsten Waldwegen aufwies, um dann steil hinunter in das Dorf Fehrbach zu führen. Hier waren fortgeschrittenste Fahrkünste aufzuwenden und/oder geschickte Bremsmanöver mit dem der Falllinie nur allzu willig folgenden Rad vorzunehmen. Aber die Tour de Natur hat ja nicht ohne Grund ihren Namen gewählt ...
Wiesenquerung
Das erste Etappenziel war die Werraquelle, für die noch fast 200 hm als Anstieg zu bewältigen waren, mit stetiger Steigung – eine Herausforderung und ein geeigneter Anlass für Herz-Kreislauftraining, denn der Weguntergrund war bestens. Eine Asphaltstraße führt hinauf zur eingefassten Quelle und zur Einkehr in das hübsche Gasthaus gegenüber.
Weiter ging es dann zu einem besonderen Aussichtspunkt, für den gleichfalls einige Höhenmeter anzusteigen waren. Von dort oben sahen die Touries auf die zentralen drei Entwicklungsbereiche der Infrastruktur dieser Region. Der Untersee des Pumpspeicherkraftwerks Goldisthal füllt je nach Bedarf die hier verbundenen Nebentäler. Diese Anlage kann als Deutschlands größte ,Batterie‘ bezeichnet werden und bietet eine technisch sehr effiziente Unterstützung nicht nur für den Übergang von fossilen und damit kurzfristig nur wenig zu regelnden Kraftwerken (und kaum regelbaren AKWs) hin zu einer kompletten Versorgung aus regenerativen Energien, sondern auch für die Speicherung witterungsabhängig gewonnener elektrischer Energie. – Die breiten Stromtrassenmasten, die hier über die Bergrücken führen, werden als „Thüringer Strombrücke“ bezeichnet und dienen primär der Weiterleitung von regenerativ erzeugtem Strom nach Bayern, d. h. in ein Bundesland, das meint es nicht nötig zu haben, erheblich in Windkraftanlagen zu investieren und diese verbrauchernah zu errichten. – In Richtung Süden blickten die Touries auf eine Brücke der Schnellfahrtrasse Bamberg – Erfurt. Gegen diese Neubaustrecke ist vor zwei Jahrzehnten von den Umweltverbänden ebenso protestiert worden wie gegen den Bau der Autobahn über den Thüringer Wald. Heute stellt sich die Situation etwas anders dar.
Die Nutzungsintensität dieser Autobahn ist deutlich hinter den damals prognostizierten Werten zurückgeblieben, so dass dieses Bauvorhaben heute nicht mehr bewilligt werden könnte. Das war damals auch die Argumentation der protestierenden Tour de Natur-Radler. Anders verhält es sich mit der Bahntrasse, die seinerzeit nur für den ICE-Fernverkehr konzipiert worden war. Die Bahn hat mittlerweile eine erhebliche Verbesserung ihres Zugangebots realisiert und u.a. mit dem sog. Deutschlandtakt eine bessere Verknüpfung von Regional- und Fernverkehr eingeleitet. Die hier zu sehende Schnellfahrtrasse kann mittlerweile auch von ausgewählten und fahrzeugtechnisch besonders ausgestatteten Regionalzügen genutzt werden. Ab 2022 sollen auf der Trasse sogar moderne Regionalzüge mit einer Geschwindigkeit von 190 km/h verkehren.
Blick auf die Schnellfahrtrasse
Die Rückfahrt zum Schullandheim fand bei leichtem Regen statt.
Abends gab es bei nunmehr kühleren Temperaturen wiederum ein Plenum zur weiteren Tourplanung.