25. Juli - Besuch bei der Kartoffelscheune

Gestern abend gab es das wundervolle Konzert von Salossi. Diese "alten" RAK-Lieder hatte ich schon lange nicht mehr live gehört.
Wer kennt noch "Frau Meyer" vom Wahren Helmut?
Anschließend haben einige die unterhaltsame Schlange vor der einzigen Dusche der Waldorfschule Hitzacker gebildet.
Lange nach dem Ende des Konzerts kam noch die Staatsmacht vorbei. Keine Nachbarn weit und breit und eine Anreise von Lüneburg - egal, diese Ökos müssen wir zurechtstutzen. Diese Ökos hatten sich aber zum größten Teil schon in kleinen Schlafgemeinschaften in die Klassenräume zurück gezogen. Endlich mal ohne einen Schnarcher direkt nebendran.

Nach dieser erholsamen Übernachtung schnell ein Foto vom morgendlichen Mandala-Müsli schießen, bevor die wilden hungrigen Horden es seiner Bestimmung zuführen.
Also es auf die Teller schaufeln, um damit die Energiereserven für den Tag aufzufüllen.

Schnell noch ein Foto vom MandalaMandala - noch ganz

Denn heute gehts zum Kernschmelzpunkt des Anti-Atom-Wiederstands: zum Schwarzbau und der angrenzenden Kartoffelscheune. Diesmal ohne Castor und (fast) ganz ohne Staatmacht. Manch einer hat sich angesichts der Wettervorhersage vielleicht den einen oder anderen Wasserwerfer gewünscht. Aber auch bei den vorhergesagten 39 Grad im Schatten (Schatten, welcher Schatten?) macht eine so eilige Abkühlung nicht wirklich Freude.

Das Wasser wird auch in der Elbe viel dringlicher benötigt. Leider hat sich am Morgen auch endgültig bestätigt, dass die Fähre direkt vor dem Quartier nicht fahren wird und wir über 20 km mehr radeln "dürfen". Aber das ist heute abend, jetzt geht's erstmal zum Salzstock.

Für manche war die Umrundung der "Kartoffelscheune" tatsächlich der erste Besuch in Gorleben. Sehr vertrauenserweckend wirken die Gebäude nicht auf mich. Ein einfacher Maschendrahtzaun soll die Strahlung von den Strahlungsgegnern fern halten? Es gab auch mal eine Mauer, aber die muss jetzt - mit 30 Jahren Verspätung - auch weg.

Umrundung der Kartoffelscheune

Nach der staubigen Runde brauchten wir erstmal eine Pause. Eine sehr gute Gelegenheit für ein Gruppenbild mit Beluga.

Zum Glück tauchten die Reisebusse mit den Atomtouristen erst auf, als ich das Bild schon im Kasten hatte.
Zugegeben, ein bißchen touristisch waren wir schon unterwegs, aber im Reisebus zum Atom-Endlager?

Die Tour de Natur an der Beluga

Die Tages-"Hüte" hatten keine Kosten und Mühen gescheut und uns einen Besuch bei Voelkel in Pevestorf organisiert. Und der Herr Voelkel seinerseits hat keine Kosten und Mühen gescheut, uns mit ausreichend Geschmacksproben seiner Biosäfte und Biolimonaden zu versorgen. So schnell haben wir uns in den fast 30 Jahren Tour de Natur noch nie "bestechen" lassen. Die Säfte sind aber auch wirklich lecker, ganz besonders, da die Wettervorhersage Recht behalten hatte. Ich glaube, es waren einige Sorten dabei, die erst in dem Handel kamen, nachdem wir die Geschmachsprobe unbeschadet überstanden hatten.

Frei-Säfte bei 38 Grad im (roten) Schatten

So gestärkt konnten wir den Umweg zur einzigen Fähre weit und breit unter die Räder nehmen. 25 km am Ende des Tages können sehr lang werden.
Wurden sie aber zum Glück nicht.

Die letzte Fähre über die Elbe

Trotzdem kam die kurze Pause an der Fähre sehr gelegen. Wir haben drei Fahrten gebraut, bis alle Tour-isti wohlbehalten am Ostufer angekommen waren. Und wir auf dem letzten Teilstück der fast 75 km langen Etappe fröhlich und zugig auf dem Elbdeich Richtung Burg Lenzen quasi geflogen sind.

Im Burggarten dort steht jetzt auch eine der drei Flatterulmen, die uns auf dem langen Weg von Hamburg begleitet haben.